#FragRautenball Nr.4 – eure Fragen nach #HSVELV

@Trichon1040: Wie würdet ihr die Rollen der Offensivspieler nach dem ersten Spiel unter Baumgart beschreiben?

Benedikt: Zunächst würde ich die Rollen der Offensivspieler im ersten Spiel unter Baumgart nicht auf den neuen Trainer reduzieren, weil mindestens einer dieser Spieler (Königsdörffer) ein ganz anderes Profil hat als der zuletzt Formstarke Dompé. Somit fange ich bei Königsdörffer am besten gleich an. Seine Rolle war situativ unterschiedlich. Mal war er links außen die tiefe Anspielstation, mal stand er im Halbraum und z.T. wechselte er mit Glatzel sogar die Position. Grundsätzlich war er besonders für eines vorgesehen, Tiefenläufe. Ansonsten wurde versucht Mitspieler in seine Nähe zu bekommen, die mit ihm ins Kombinationsspiel gingen, was eher dem Ansatz mit Jatta auf der rechten Seite ähnelt als der Idee mit Dompé, den man eher über die häufige Rechtsverlagerung freispielt und dann anspielt, damit er ins 1-zu-1 gehen kann. Jattas Rolle hat sich auch nur bedingt verändert. Meistens hält er die Breite, wobei er meistens weniger auf maximaler Breite positioniert war und dafür etwas näher am Außenverteidiger stand. Es gab aber sogar Situationen in denen er ins Halbfeld gegangen ist und Pherai dafür den Flügel besetzte. Zugleich gab es wohl den Plan, ihn durch lange Pässe (besonders von Hadžikadunić) hinter die Kette von Elversberg anzuspielen. Allerdings stimmte da die Abstimmung und das Timing von Jattas Läufen nicht so gut. Beides sind eigentlich keine Neuigkeiten. Und auch Pherais Rolle hat sich eigentlich nicht verändert. Sein hauptsächliche Zone ist der rechte Halbraum, aber wenn Jatta weiter nach innen gegangen ist oder sich tiefer fallen ließ, dann war er auch mal auf den Flügel aufzufinden. Und auch zu Glatzel gibt es für mich eigentlich nichts neues zu erwähnen. Er übernahm, wie gesagt, hin und wieder die Position von Königsdörffer (aber dann nicht breit auf dem Flügel sondern ca. so breit wie der Strafraumrand) und ich hatte auch den Eindruck, dass er mehr darauf besonnen war in der Kette der Innenverteidigung zu stehen, als sich wie in dem ein oder anderen Spiel diese Saison etwas zu viel fallen zu lassen. Insgesamt würde ich sagen, dass der Unterschied mit Baumgart weniger bei den Angriffsspielern zu erkennen ist und mehr darin, wie und wie schnell man den Ball zu ihnen befördern möchte. Zugleich verändert sich das Spiel der Angreifer weniger am Ball und ohne Ball, nämlich beim Anlaufen und Gegenpressen, was natürlich intensiver geworden ist. Aber selbst die Strukturen darin waren nicht groß anders, denn auch vorher hat der HSV viel im 4132 gepresst mit den offensiven Flügeln und einem 8er in der zweiten Reihe und Glatzel zusammen mit dem zweiten 8er in der ersten.

Rob: Um pure auf die Frage einzugehen, würde ich sie erst einmal beantworten mit:
Die Offensivspieler sind die ersten Presser. Flächendeckend war insbesondere das Gegenpressing und Anlaufverhalten intensiver.
Was die Strukturen angeht, gibt es zu Benedikts Einschätzung nur wenig hinzuzufügen. Glatzel pinnte mehr und profitierte bei den Situationen, in denen er abkippt, enorm von RYK der in die Räume stieß. RYK ist deutlich inversiver unterwegs als es Dompe ist – das ist aber eher typbedingt. Interessant fand ich Anssi nach seiner Einwechslung. Er agierte ein wenig breiter im Positionsspiel, zog allerdings dann immer inversiv in den Halbraum und konnte dort mit seinen kurzen schnellen Bewegungen durchaus für Kontrolle und Präsenz sorgen. Das wurde insbesondere dann auffällig, als Nemeth vorne deutlich stärker die Kette pinnte und Suhonen den entsprechenden Raum vor der Kette hatte. Leider war der Output nicht so groß.
Auffällig war auch, dass Öztunali mit seiner Workrate gegen den Ball und im Gegenpressing als inversiver RA eine Rolle spielen könnte. Nicht, dass er offensiv etwas kreierte – da blieb er ähnlich Blass wie unter Walter – aber die 10 Minuten könnten schon darauf hinweisen, dass ich ihn evtl. zu unrecht bei den möglichen Gewinnern des Trainerwechsels vernachlässigt habe.
Generell ist es einfacher einer Mannschaft schnell defensiv eine neue Identität zu geben und somit fand ich hier die Unterschiede deutlicher als mit dem Ball.

@SKonservativ: Glatzel, aber auch Nemeth immer wieder sehr viel hinten und auf den Flügeln – bedingt durch RYK und IP als inversive Außen? Mir hat da die Boxbesetzung bei Flanken regelmäßig gefehlt.

Benedikt: Ich würde hierbei zwischen Glatzel und Németh etwas unterscheiden. Ja, Glatzel ist hin und wieder mal auf den Flügel ausgewichen, wodurch Königsdörffer ins Zentrum rücken konnte/musste. Das Glatzel sich nach außen (oder tief fallen lässt) ist etwas was er auch ohne Königsdörffer gerne macht, aber natürlich sieht das mit Dompé anders aus, weil dieser immer breiter stehen wird als Glatzel. Somit finde ich die Variante mit Königsdörffer auch gar nicht so schlecht, weil man in der Kombination mit Glatzels Fallbewegungen dann trotzdem einen Spieler hat der tiefe Räume beläuft oder die Innenverteidiger binden kann wären Glatzel als Verbindungsspieler agiert. Németh hat später aber auch viel in einer anderen Struktur gespielt, inklusive eines 4-Raute-2 das zwischenzeitlich zu erkennen war. Das heißt, dadurch dass auf dem linken Flügel nominell nicht immer einer war, musste er z.T. mehr nach außen. In dieser Spielphase, wolle man durch ein kompakteres Mittelfeld aber wohl auch einfach die Führung verteidigen und ggf. aus Umschaltmomenten Kapital schlagen.

Rob: Auch hier kann ich Benedikt leider nicht wirklich widersprechen und fundiert ja bereits auf dem oben beschriebenen. Die Einwechselungen passten in Summe zu den Spielerprofilen gut zusammen. RYK bietet die Tiefe, die Bobbys abkippen erlaubt. Suhonen eher in der Raute benötigt die Tiefe von Andrés Nemeth. Was die Boxbesetzung anging, fand ich den HSV eigentlich recht gut – wenngleich gerade im Nachrückverhalten aus dem Rückraum noch mehr gehen könnte. Aber auch hier gab es schon erste „baumgartsche Ansätze“. Ich habe es hier eher so empfunden, dass wenig Flanken aus dynamischen Situationen geschlagen wurden, weshalb das Wegverteidigen einfach ist – und wenn es Flanken in dynamische Situationen gab, dann waren diese schlicht nicht gut.


@SKonservativ: Hatte Raab schon bei Lautern solche Defizite in der Strafraumbeherrschung? Wirkt ja teilweise wie Slapstick wenn er von der Linie muss.

Benedikt: Wie er bei Kaiserslautern gespielt hat, weiß ich leider nicht. Grundsätzlich muss man sagen, dass sowohl er als auch Heuer Fernandes keine Experten bei hohen Bällen sind. Was seine Leistung diesbezüglich gegen Elversberg angeht, denke ich einfach, dass die Abstimmung zwischen ihm und den Innenverteidigern noch nicht ganz stimmt. Da geht es nicht nur um die Kommunikation, sondern auch um ein Selbstverständnis, dass beide Seiten in den jeweiligen Situationen mehr oder weniger wissen wer in welchen Situationen höchstwahrscheinlich zum Ball geht. Dass diese Abstimmungsprobleme besonders zwischen Raab und Hadžikadunić stattgefunden haben, sollte das nochmal unterstreichen.

Rob: Zunächst, und hier spreche ich aus eigener Erfahrung, muss gesagt werden: Wenn eine Komponente im Torwartspiel bei mangelnder Spielpraxis leidet – dann die Raumverteidigung.
Ich finde, dass Raab hier bei hohen Bällen und auch beim Abfangen grundsätzlich wesentlich mutiger und offensiver agiert als DHF. Letzterer verließ sich häufig auf seine Qualitäten in der Zielverteidigung. Einzig bei „Early Crosses“ vor die Kette aus dem Halbraum war auch DHF sehr aktiv.
Damit kann Raab eine enorme Hilfe sein und einen erheblichen Mehrwert bieten. Jedoch wirkt es natürlich schnell ein wenig wild. Ich fand das Spiel am Sonntag bereits besser und auch klarer in seinen Aktionen. Langfristig kann er hier wirklich ein deutlicher Plusfaktor werden. Allerdings bin ich auch immer schon ein Verfechter des offensiven Torwartspiels gewesen im Sinne: Lieber 3-4 Mal mehr einen Ball wegnehmen und dabei ein mal blöd aussehen, als 3-4 Mal nur reaktiv auf die Zielverteidigung beschränken. Gerade, wenn wir unter Baumgart mit unserer Kette wieder deutlich höher agieren, ist das ein klares Plus.

@jahesch0: In dem gezeigten 4-1-3-2 ist RYK über den linken Flügel gekommen. Nach Dompés Rückkehr immer noch seine Position oder lieber Doppelspitze Glatzel/RYK und Dompé links?

Benedikt: Zunächst bestand das 4132 ja eigentlich nur gegen den Ball. Natürlich habe es auch Situationen in denen Königsdörffer nach innen gerückt ist, aber dann stand Muheim immer höher und Reis hat auch häufiger den Raum links außen übernommen. Das sah dann teilweise sogar wie ein asymmetrisches 343 aus. Am häufigsten war es aber ein 433 mit hohen 8ern. Wenn Dompé in der gleichen Form wie zuletzt zurück kommt, sollte er seinen Platz eigentlich wieder bekommen, es sei denn, Baumgart ist mit seinem Pressing-Verhalten überhaupt nicht zufrieden. Obwohl Dompé diesbezüglich zuletzt aktiver war, stellt sich die Frage ob er das dauerhaft aufrecht erhalten kann. Eine Aufstellung mit Glatzel und Königsdörffer ist auch vorstellbar und den Versuch gab es unter Walter letzte Saison ja sogar 2 oder 3 Mal. Allerdings musste dadurch ein Mittelfeldspieler weichen. Wenn man Königsdörffer, Glatzel und Dompé im 4232 gegen den Ball unter Baumgart einbinden will, dann hätte ich Sorgen beim Anlaufverhalten, wenn Königsdörffer die Rolle neben Glatzel einnehmen würde (anstelle von Pherai). Eine Alternative wäre es auch Königsdörffer ins Zentrum hinter Glatzel und Pherai zu stellen, aber dadurch müsste Reis weichen und auch in dieser Rolle hätte ich Angst, dass die zweite Reihe im Pressing zu wenig Intensität einbringt, wenn Königsdörffer dort zusammen mit Dompé spielen muss. Ich gehen somit eher von einem entweder Königsdörffer oder Dompé aus.

Rob: Erst einmal sehe ich wenig Unterschiede im Pressingverhalten zwischen RYK und JLD. 🙂
Aber auch ich sehe kein „Zusammen“. Ich kann mir Dompe in einem 4-1-3-2 als Halbraum-Rautenspieler null vorstellen. In den Anlaufstrukturen könnte man das im 4-2-4 noch brutal offensiv kaschieren, im Ballbesitz wäre das für mich zu wenig zentrale Präsenz, da die AV unter Baumgart gefühlte Halbraumverbote haben und ein Einrücken Muheims somit nicht gewollt ist.

@RobsenXI: Formation nach den Einwechselungen hab ich nicht ganz verstanden. Durchgehendes 4-3-3?

Benedikt: Grundsätzlich gab es bis zum Schluss die Möglichkeit für ein 433, aber besonders durch die Einwechslung von Suhonen, der sich auch sehr häufig zentraler positioniert hat und später Katterbach, der noch mehr als Muheim vertikal in die Tiefe geht, entwickelte es sich zu einer kompakteren Raumverteilung, was wohl auf dem Spielstand und dem Wunsch die Führung verteidigen zu wollen, geschuldet ist.

Rob: Ich denke, dass die Frage auf die Struktur „mit Ball“ abzielt. Aus meiner Sicht wechselte man mit den Spielern auch in ein zentral-starkes 4-1-3-2, wobei Poreba und Pherai in der vordersten Reihe neben Nemeth schwammen (siehe auch Realpositionen oben). Suhonen und auch Öztunali gingen hier klarer von den Außenpositionen dynamisch in die Halbräume als Jatta (naturgemäß) und auch RYK.

@SSeptix: Lag die defensive Stabilität (zum größten Teil) an Schonlau oder an Baumgart?

Benedikt: Beides hat seinen Anteil. Die Rückkehr von Schonlau und die Tatsachen, dass er und Hadžikadunić sich gut ergänzen in ihren Fähigkeiten macht in der Abwehrkette einen großen Unterschied. Beide sind einfach wesentlich besonnener und disziplinierter in ihrem Abwehrverhalten. Besonders wenn es darum geht, ob und wann einer die Kette verlässt, machen sie nicht die Fehler die zuletzt stattgefunden haben. Zugleich ergänzen sie sich auch gut in ihrem Spiel am Ball, wie ich hier schon mal thematisiert hatte. Den Einfluss von Baumgart sollte man auch nicht unterschätzen. Denn er hat zurückgebracht, was beim HSV in den letzten 1,5 Jahren immer weniger praktiziert wurde, ein aggressives Angriffspressing.

Rob: Boah, die Frage wäre eher ein Ding für einen ganzen Fokusartikel. Lass mich es so formulieren: Schonlau erlaubt Baumgart.

Baumgarts Veränderungen waren gegen den Ball insbesondere in zwei Punkten zu finden:
1. Gegenpressing wurde kompromisslos und brutal durchgezogen.
2. Angriffspressing mit einer hohen Kompaktheit und viel mutigen Nachschieben.
Beide Punkte bedeuteten in den Strukturen, dass es häufig zu Situationen kam, bei denen die letzte Kette Mann gegen Mann verteidigte. Im Angriffspressing schob der ballnahe AV bis tief in die gegnerische Hälfte, wodurch es hinten häufig zu einem 3v3 kam. Im Gegenpressing schoben alle brutal weit drauf – einzig Meffert vernetze sich hier häufig noch mit den Innenverteidigern und konnte dort auch einige verunglücke Befreiungsschläge von Elversberg aufsammeln.

In der Vergangenheit brachten diese Situationen häufig Ambrosius und auch Ramos in 1v1 Situationen, bei denen die beiden entweder falsche Entscheidungen trufen (meist Stevo) oder im Zweikampf unterlagen (meist Gui). Mit Schonlau und Hadzikadunic war dies am Sonntag nicht der Fall. Den Benefit, dass sie sich zusätzlich mit Ball gut ergänzen kommt natürlich auch dazu.

@SoogoSuyi: Warum müssen wir den Spielaufbau immer wieder „abbrechen“, sprich wieder über mehrere Station die Seite verlagern und dann teilweise wieder zurück? Andere Teams (Pauli, Magdeburg z.B.) finden da bessere und schnellere Lösungen, den Ball ins letzte Drittel zu bekommen.

Rob: Du beantwortest dir die Frage fast selbst. Wir verlagern meist über mehrere Stationen und können dadurch nicht schnell genug die Linien überspielen. Das ist prinzipiell auch ok, weil man so einen Ansatz des kontrollierten Positionsspiels im Ballbesitz fährt, der auch zum Erfolg führen kann.
Die von dir genannten spielen da direkter – jedoch auch komplett unterschiedlich voneinander. Während Magdeburg aus meiner Sicht auch mal Risikobälle einstreut um zu verlagern (dabei aber natürlich auch mehr Fehler macht und Tore kassiert), spielt Pauli im „de Zerbi“ (Trainer von Brighton) – System. Das bedeutet im Kern, dass sie zunächst das Tempo in der hintersten Kette (TW-IV-Doppel 6), komplett herausnehmen und statisch werden, den Druck der dann anlaufenden Gegner absorbieren und durch den Druck über das Spiel über Dritte und vielen Positionsrocharden ohne Ball durchspielen.
Das wirkt dann natürlich wesentlich direkter, als wenn du im Positionsspiel versucht die Gegner auf eine Seite zu bewegen, um anschließend um sie herumzuspielen. Beides sind legitime und gute Mittel.

PS: Das sind allerdings auch Sachen, die Zeit benötigen. Ich denke, dass wir in 2-3 Wochen erst deutlich sehen können, wo Baumgart mit dem Kader hinwill. Am Sonntag habe ich bereits einige Elemente gesehen, wo vermehrt das Spiel über Dritte mit Tief-Klatsch-Tief Kombinationen gesucht wurde.

Benedikt: Eigentlich kann ich dem nichts mehr hinzufügen, weil Rob es schon vollständig erklärt hat. Das Einzige was ich dem noch hinzufügen kann, ist die Zustimmung, dass ich in den nächsten Wochen ebenso eine Entwicklung beim Tief-Klatsch-Tief erwarte. Die tiefere Positionierung eines 8ers (Reis) neben dem 6er (Meffert) gegen Elversberg hat diesen Ablauf schon ein paar mal ermöglicht. Hier in Bildern ein Beispiel, wo Schonlau den tiefen Pass auf Reis spielt, dieser den Ball aber nicht sauber annehmen und an den defensiver stehenden Meffert weitergeben kann und das ganze abgebrochen werden muss, um keinen Ballverlust zu verursachen. Wird das sauberer umgesetzt, kann Meffert den Ball an Pherai weitergeben und wir haben eine 4-gegen-4 Situation gegen die Kette von Elversberg. Stattdessen muss Pherai mehrere Schritt zurück machen und den Ball wieder zu Schonlau passen.

@flitzpipe12: Ich hätte gerne eine Analyse der veränderten Statik in unserem Spiel nach dem Wechseln. Am Ende war das ja mal taktisch und vom Spielermaterial ganz was anderes als ich es bei uns je gesehen habe.

Rob: Die Frage fasst so ein wenig alle andere Fragen vorher zusammen. Ich denke daher, dass sie weitestgehend beantwortet ist, oder, Benedikt? Aus 4-3-3 Asymetrisch RYK / Jatta wurde ein 4-1-4-1 / 4-1-3-2 mit Poreba und Pherai, die immer wieder neben Glatzel/Nemeth vorstießen und Suhonen, der aus der Breite dynamisch mit und ohne Ball in den linken Halbraum stieß. Öztunali auf rechts war dann auch mehr Suhonen als Jatta.

Benedikt: Ja, das beantwortet es sehr gut und ich würde tatsächlich dazu raten, deshalb die anderen Antworten auch zu lesen, um den Zusammenhang dieser Veränderungen etwas näher zu verstehen.

@HolziHsv: Nächste Woche würde ich dann so zocken. Ist quasi das System von heute nur gespiegelt. Dompe wieder rein wenn Fit, Ransi heute deutlich besser als Jatta gewesen. Reis wieder nicht gut heute, seinen Part kann Poreba am besten Ausfüllen denk ich.

Rob: Nie im Leben wird Reis nicht spielen. Für mich war das Spiel ein weiterer Schritt nach vorne. Seine Workrate und Dynamik im Spiel gegen den Ball & Gegenpressing machen ihn für mich eigentlich zum perfekten Fit für Baumgart. Pherai ist auch ohne Alternative. Poreba wird, ich hatte das ja bereits in meinem Baumgartartikel thematisiert aber grundsätzlich ein potentieller Gewinner sein. Reis kann in dieser Intensität noch nicht mehr als 60 Minuten, auch eine mögliche Raute im 4-1-3-2 hält Positionen für Poreba bereit.
Da Dompe in dieser Woche mit einer Erkältung gestartet ist, ist auch sein Einsatz vom Start am Sonntag fraglich. Wenn du mich jetzt fragen würdest, würde ich eher von keiner Veränderung ausgehen. Auch, dass Meffo durchgespielt hat, zeigt, für wie wichtig auch Baumgart ihn hält.

Benedikt: Das Reis rausgenommen wird sehe ich auch nicht und würde Rob zustimmen, dass das der nächste Schritt nach seiner Rückkehr war. Bei einem Spieler seiner Qualität musst du den Kompromiss eingehen, dass er ein paar Spiele brauchen wird, bis er wieder bei 100% ist. Denn was du am Ende hast, ist unersetzlich. Und da er sich seit dem letzten Spiel schon verbessert hat und auch in diesem Spiel immer mehr reingekommen ist, bin ich positiv gestimmt. Übrigens hatte er gegen Elversberg 9 progressive Pässe und 5 progressive Ballführungen. Das sind sehr hohe Werte. Die Präzision, Intensität, und Entscheidungsfindung sollten mit der Zeit auch immer besser werden. Er braucht einfach Spielpraxis. Zu Pherai muss ich sagen, dass er mir im rechten Halbraum besser gefällt. Zum einen weil er ziemlich rechtslastig ist, was ihn als Vorlagengeber mit seiner Spielweise rechts interessanter macht. Zum anderen, weil besonders Jatta einen technisch starken Offensivspieler an seiner Seite gebrauchen kann, der auch mal auf den Flügel ausweicht, wenn Jatta z.B. tiefer kommt. Mit Königsdörffer auf dem rechten Flügel, könnte dieser wiederum häufiger in den Halbraum oder sich sogar als zweite Spitze positionieren (wie gegen Elversberg von links), während Pherai dann für ihn auf den Flügel geht. Für Dompé ist es wiederum gut, wenn man ihm nicht zu viele Spieler in seine nähe bringt, damit er den Platz hat ins 1-zu-1 zu gehen.

Benedikt
Benedikt
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4 Kommentare

    • Für Bénes könnte die hohe Intensität im Anlaufen und Gegenpressing eine Herausforderung werden, obwohl er sich darin auch schon verbessert hat. Zudem ergänzen sich Reis und Pherai eigentlich sogar besser. Aber natürlich ist die Qualität von Bénes unbestreitbar. Somit wird er bestimmt nicht plötzlich aus dem Kader fallen. Die Optionen für Baumgart sind letztlich offensichtlich. Entweder er lässt immer einen von Pherai und Bénes auf der Bank und wechselt den anderen ein, was besonders bei der hohen Intensität von Baumgarts Spielidee keine schlechte Option ist. Oder Pherai wird sich noch häufiger auf dem (rechten) Flügel wiederfinden, wobei die Frage ist, in welcher Formation und realtaktischen Raumaufteilung das dann umgesetzt wird. Im 4132 gegen den Ball würde Bénes wohl die zentrale Rolle in der zweiten Reihe einnehmen, denn ich glaube nicht, dass Pherai mit seiner Laufbereitschaft aus der ersten Reihe rausgenommen wird. Allerdings gab es diese Aufteilung mit Bénes und Glatzel in der vordersten Pressing-Reihe diese Saison auch schon, in welchem Fall Pherai wohl nach rechts außen in die zweite Reihe gehen würden. Aber natürlich sind das alles erstmal nur Spekulationen und ich bin tatsächlich auch sehr gespannt, was Baumgart sich in den nächsten Wochen einfallen lassen wird.

  1. Ich finde wenn man Reis,Pheray und Benes hat,dann sollte man die auch spielen lassen. Für Jatta ist das schad. Aber in der 1. Liga ist der zu schwach, falls der HSV aufsteigt. Aber der Trainer wird das richtige tun. Er sieht die Jungs im Training.

    • Kann ich gut verstehen. Wobei Jatta mit seiner Arbeit gegen den Ball natürlich auch Argumente auf seiner Seite hat, die in Baumgarts Spielidee im (Gegen-)Pressing Vorteile einbringen können. Und zugleich harmoniert er auch ganz gut mit Pherai. Trotzdem würde ich auch gerne mal Reis, Bénes und Pherai zusammen in der Startelf sehen.

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