Dieser Beitrag ist der erste in eine Reihe von Artikeln, die wir in den nächsten Tagen veröffentlichen werden. Jeder Artikel wird einen anderen Aspekt beleuchten, um ein besseres Verständnis dafür zu entwickeln, wofür der HSV unter dem neuen Trainerteam steht. Wir unterteilen die Artikel in das Spiel gegen den Ball, das Spiel mit dem Ball sowie die Kaderzusammenstellung und -profile.
Spiel gegen den Ball
Vier Spiele, vier Gegentore, ein durchschnittlicher xGA-Wert von 1,4 mit einem xGA pro Schuss von 0,09. Das ist bis jetzt keine radikale Veränderung verglichen mit dem davor bestehenden Saisondurchschnitt von 1,46 Gegentoren pro Spiel, 1,16 xGA und 0,08 xGA pro Schuss. Aber für aussagekräftige Statistiken benötigt es ohnehin wesentlich mehr als vier Spiele und somit wollen wir uns hier auch nicht in Statistiken verrennen. Im Gegenteil, es soll konkret beleuchtet werden, wie der Hamburger SV sich seit der Amtsübernahme von Merlin Polzin, Loïc Favé, Richard Krohn und Jan Hasenkamp gegen den Ball organisiert.
Dabei ist es wichtig im Voraus anzumerken, dass jegliche Muster nie aus einer reinen Statik zu verstehen sind. Sondern, ähnlich wie die Grundformation, für Spieler, Trainer, Analysten und in unserem Fall, Fans mit taktischem Interesse als Orientierungspunkt dienen, um dynamische Abläufe besser verstehen und kommunizieren zu können. Das heißt zugleich, dass es nicht ausreicht sich auf eine Struktur gegen den Ball zu fokussieren, weil diese sich nicht nur zwischen den Spielen ändern kann, sondern vor Allem auch innerhalb eines Spiels in den verschiedenen Phasen unterschiedlich aussieht. Grob betrachtet geht es dabei um mindestens fünf Phasen: Pressing bei gegnerischem Abstoß, Pressing bei gegnerischem Aufbau im Spiel, Mittelfeldpressing, im tiefen Block und direkt nach eigenem Ballverlust, wobei letzteres auch von der Spielphase am Ball abhängt die dem Ballverlust direkt voraus geht. Trotzdem sind die Strukturen in diesen Phasen natürlich nicht vollkommen unabhängig voneinander, denn letztlich wird immer von einer Struktur in eine andere verschoben. So kann aus einem 5-4-1 im tiefen Block durch Pressingverhalten schnell ein 4-4-2 werden. Zum Beispiel weil der Gegner den Ball über die eigenen Abwehrspieler zirkulieren lässt, dies das Rausschieben eines Mittelfeldspielers auslöst und ein Spieler auf der Schiene auch vorschiebt. Deshalb stelle ich mir diese strukturellen Verschiebungen auch gerne wie die Balgführung beim Spielen von einem Akkordeon vor. Wobei ein Fußballspiel wesentlich flexibler abläuft, weil die Spieler nicht starr aneinandergebunden sind und auch kein kollektives Bewusstsein wie die Borg bei Star Trek haben.
Defensive Strukturen und Abläufe
Warum diese Einführung? Weil es sehr leicht ist den HSV gegen den Ball auf eine einfache Zahlenfolge wie 4-1-4-1, 4-3-2-1, oder 4-1-3-2 zu reduzieren und diese geometrische Verbildlichung auf jede Spielphase statisch zu projizieren. So sprachen auch wir nach dem ersten Spiel unter Polzin und co. gegen den Karlsruher SC schnell von dem neuen „Tannenbaum“, der sich im 4-3-2-1 immer wieder auf dem Feld aufzeigte und sich auch durch die restlichen Hinrundenspiele zog. Im Detail passte sich diese Zuordnung aber natürlich immer wieder an die Phase und Situation des Spiels an und auch die Rollen der Spieler definieren sich unterschiedlich. Dadurch entstehen nicht nur die drei oben genannten Strukturen, sondern für kurze Momente kann auch mal von einem 5-4-1, 4-4-2 oder einem 3-2-3-2 gesprochen werden. Und schon wird klar, dass diese Zahlenfolgen schnell an ihre Grenzen stoßen, wenn es darum geht dynamische Abläufe zu beschreiben. Denn Klarheit wird mit sechs verschiedenen Zahlenfolgen nicht erreicht und somit gehört ein Artikel mit dem Titel „040-4321-Pyramide und die anderen fünf Defensivstrukturen des HSV“ höchstens ins Telefonbuch, das noch weniger Menschen lesen wollen als meine Beiträge hier. Also bleiben wir beim 4-3-2-1-Tannenbaum und beschreiben die Abläufe, Rollen und Problemzonen aus dieser Grundstruktur heraus. Die erste Abweichung davon gibt es in der Regel schon beim Angriffspressing, was zum einen vom gegnerischen Aufbau und zum anderen von der Spielphase abhängt.
Angriffspressing
Gegen einen 3er-Aufbau bleibt der HSV in seiner Tannenbaumstruktur, um den Gegner mit einer gleichzahligen ersten Pressingreihe zu spiegeln (Bild 1). Der 9er geht dabei vorne weg während die 8er aus einer etwas tieferen Positionierung nachschieben. Stellt der Gegner einen Aufbau mit 2 Innenverteidigern spiegelt der HSV das indem ein 8er (i.d.R. Karabec) neben den 9er vorschiebt (Bild 2). Dabei können beide Ansätze im selben Spiel zu beobachten sein, weil viele Mannschaften immer wieder zwischen einem 2er- und 3er-Aufbau variieren. Zudem schieben Mannschaften mit einem 3er-Aufbau beim Torabstoß häufig einen der Halbverteidiger nach außen während ein Schienenspieler sich wesentlich höher positioniert. So entsteht auch bei ihnen ein Aufbau mit zwei zentralen Spielern, den der HSV spiegelt. Somit wird gegen den Aufbau des Gegners grundsätzlich zwischen einem 4-3-2-1 und einem 4-1-3-2 gewechselt.
In der Umsetzung fällt beim HSV auf, dass besonders aus dem Spiel heraus nicht unbedingt mit absoluter Kompromisslosigkeit ins Angriffspressing gegangen wird. Kommt der Gegner aus einem ruhenden Ball (z.B. beim Abstoß vom Tor oder dem Mittelfeldkreis), geht man aggressiver und früh vorne drauf, um gar nicht erst dynamische Abläufe entstehen zu lassen. Abseits davon wird nur konsequent durchgeschoben, wenn der Gegner auf eine Feldseite manövriert werden konnte, und mit gutem Grund. Denn durch die 4-3-2-1/4-1-3-2-Struktur mit zwei offensiven Flügeln an den Seiten von nur einem 6er im Zentrum, entsteht automatisch viel Raum in dessen Taschen. Würde man nun immer kompromisslos anlaufen, müsste es beinah immer perfekt umgesetzt werden, um im Deckungsschatten der 8er keine Pässe in die Halbräume und auch keinen diagonalen Pass über die Außenverteidiger nach innen zu erlauben. Also wartet man eher ab und geht hauptsächlich mit dem 9er ins Pressing, um über seinen Druck und im gebogenen Lauf den Pass nach Außen zu bewirken und dann auf eine Seite durchzuschieben (Bild 3). Ist dies erfolgreich wird der ballführende Spieler von vorne und seitlich belaufen und die Seitenauslinie dient als zusätzliche Barriere. Es bleibt also nur ein Rückpass oder der Ballverlust, wenn der Gegner keine technischen Lösungen findet sich aus dem Druck zu befreien. Und so schafft man es, trotz fehlendem Personal im Zentrum ein Maß an Kompaktheit zu bewahren, um dann situativ ins intensivere Angriffspressing zu gehen.
Trotzdem bleiben dabei individual- und gruppentaktische Risiken, die besonders die Räume um den Hamburger 6er öffnen können. So kann das diagonale Durchschieben des ballfernen 8ers dazu führen, dass der Raum in seinem Rücken leicht zu bespielen ist, auch weil der 6er den Druck häufig mitgehen muss (Bild 4). Hier muss besonders der ballferne Flügelspieler richtig entscheiden und den Mut aufbringen einen zentral abkippenden Gegenspieler frühzeitig unter Druck zu setzten. Zusätzlich ist es möglich, dass dieser Spieler in der Breite gebunden wird und damit ein anderer die Aufgabe der Halbraumverteidigung übernehmen muss, wobei dies aus der Abwehrkette zu ähnlich riskanten 1-zu-1-Situationen führen kann (Bild 5). Somit beginnt die Brisanz auch schon etwas früher, nämlich in der Abstimmung zwischen den Reihen bezüglich der Entscheidung, ob man ins Pressing geht oder die Tiefer verteidigt. Wird in der ersten Reihe gepresst, muss auch in der nächsten nachgeschoben werden.
Mittelfeldpressing
Dieses Thema lässt sich auch nicht nur auf das Angriffspressing reduzieren. Und eigentlich spielt der HSV auch die meiste Zeit eher in einem Mittelfeldpressing. Dabei bleibt die Tannenbaumstruktur grundsätzlich bestehen. Ein Hauptkriterium dieser Konstellation ist, dass eigentlich jeder Ball der direkt in die Taschen vom 6er gespielt wird, durch das Springen einer der Verteidiger in der Abwehrkette verteidigt werden muss. Das verursacht Duelle und benötigt Aufmerksamkeit sowie Intensität, es verschafft aber auch eine gewisse Klarheit in der Entscheidungsfindung. Der Verteidiger, der am nächsten ist, springt und das jedes Mal. Bleibt man hier jedoch zu abwartend in der Kette stehen, werden die gegnerischen Angreifer regelmäßig Pässe im Zwischenraum annehmen können. Besondere Aufmerksamkeit gilt hier Stürmern, die aus dem passiven Abseits in den Zwischenraum kippen und so aus dem Rücken des verteidigenden Gegenspielers kommen (Bild 6). Das verzögert die Wahrnehmung und Reaktion des Verteidigers und erschwert somit ein gutes Springverhalten. Besonders auf der linken Seite lässt sich durch eine kurze Verlagerung der offensive Flügelspieler in die Breite ziehen, um den Raum vor der Kette zu öffnen.
Probleme entstehen zudem, wenn die 8er nicht gut über ihren Deckungsschatten verteidigen. Durch eine einfache Veränderung der Körperorientierung kann im 3er-Aufbau der zentrale Innenverteidiger einen Pass auf den Halbverteidiger vortäuschen, um den Hamburger 8er aus dem Tannenbaum zu ziehen und den Passweg in seinen Rücken zu öffnen (Bild 7). Nun wird der gegnerische 8er vom Hamburger 6er zwar in den Druck geraten, kann aber direkt klatschen lassen, womit der gesamte zentrale Raum vor der Abwehrkette geöffnet ist.
Alternativ baut der Gegner nur mit zwei Verteidigern auf und der ballnahe 8er des HSV muss sich entscheiden: intensiv anlaufen oder vertikale Kompaktheit bewahren. Egal wie er entscheidet, die schlechteste Wahl ist die Inkonsequenz. Läuft er eher abwartend an und berücksichtigt den 6er in seinem Rücken nicht, ist es ein Leichtes diesen zu bespielen (Bild 8). Darauf folgt dann in der Regel, dass der HSV-6er springt und folglich ist der zentrale Raum vor der Kette wieder frei. Grundsätzlich fällt hier immer wieder auf, dass der gegnerische 6er im Rücken vom Stürmer frei bespielbar ist und erst mit der Ballannahme den Druck vom HSV auslöst was wiederum den 8er-Raum im Rücken öffnet.
Tiefe Verteidigung
Kommt der HSV einmal in einen tieferen Block, organisiert er sich grundsätzlich ähnlich wie in den anderen Spielphasen. So ist es zwar zunächst trotzdem noch ein 4-3-2-1, in dem Wunsch nach mehr Kompaktheit stehen die Ketten aber näher beisammen und es wird auch oft ein weiterer Spieler neben den 6er gestellt, um in der berüchtigten Zone 14 mehr Personal zu haben. So entsteht nicht selten ein 4-4-2, dass situativ aber auch zum 5-4-1 werden kann, wenn der rechte Flügelspieler und 8er eine Reihe zurückfällt.
Dabei entsteht dann aber vielleicht auch schon der erste Risikofaktor. Denn durch die 4-3-3-Grundformation mit eigentlich gleich zwei 10ern, wie Pherai, Karabec oder Richter, statt wie bis jetzt nur nach Einwechslung mit einem 8er wie Poręba (oder in Zukunft auch Reis), gibt es nominell keinen zweiten Spieler auf dem Feld, der individualtaktisch besonders gut darin ist den 6er-Raum vor der Abwehrkette zu verteidigen. Letztlich ist das wohl wieder eine Entscheidung für den Mut mit einem in Kauf genommenen Risiko, dass besonders auf Vorteile im Spiel mit dem Ball ausgerichtet ist. Mit anderen Worten: mehr Zocker auf dem Feld und am liebsten möglichst wenig im tiefen Block verteidigen. Und trotzdem gibt es auch hier bessere und schlechtere Optionen in Bezug auf das jeweilige Spielerprofil auf den 8er-Positionen und wie diese sich gegen den Ball zu verhalten haben. Pherai und Richter sind hier eher Kandidaten für die linke 8er-Rolle aus der im tiefen Block in den 6er-Raum abgekippt wird. Beide sind Spieler, die mehr Intensität gegen den Ball mitbringen als Karabec und somit die bessere Wahl, besonders um den tiefen Block grundsätzlich zu verhindern. Kann dies nicht umgesetzt werden, ist es gut denkbar, dass hier überhastete und taktisch unbedachte Aktionen eines nominellen 10ers im 6er-Raum Gefahr erzeugt.
Aber natürlich können solche Rollenverteilungen in Anbetracht der aufgestellten Spielerprofile auch innerhalb und zwischen den Spieler unterschiedlich ausfallen. Die angemerkten Einwechslungen von Poręba ab Minute 60-70 ist hierfür ein Beispiel. Ähnlich ist aber auch vorstellbar, dass in Spielen gegen Gegner, die es selbst sehr gut verstehen einem ihr Spiel am Ball aufzuzwingen und somit längere Phasen im tiefen Block voraussehbar sind, einer der 10er vom Feld genommen wird, um stattdessen mit Poręba oder Reis aufzulaufen. Da beide auch ihre Qualitäten in der Ballprogression haben oder durch Tiefenläufe aus dem Halbraum Dompé freispielen können, muss das auch am Ball kein Nachteil sein.
Allgemeine Problemzonen
Zusammengefasst lassen sich zumindest sechs potentielle Problemzonen hervorheben, wobei eine hier noch gar keine Erwähnung gefunden hat: das Gegenpressing. Grundsätzlich ist anzumerken, dass der HSV bei Ballverlusten in tieferen Zonen durchaus gut reagiert und es ihm häufig gelingt den Ball auch wieder zurückzugewinnen oder zumindest die Schärfe aus der Situation zu nehmen. Anders verhält es sich dabei in höheren Zonen, wo es zum einen darum geht, Konter früh zu unterbinden und zum anderen, den Druck auf dem Gegner aufrechtzuerhalten. Vielleicht ist das auch eine Teilerklärung dafür, warum man es selbst unter dem neuen Trainerteam relativ selten geschafft hat den Gegner in der eigenen Hälfte festzuspielen. Field-Tilt-Werte von unter 50% in drei von den letzten vier Spielen unterstreichen das auch, wobei hier bereits ein leichter Anstieg zu vermerken ist. Aber wo liegt das Problem?
Das Gegenpressing in höheren Zonen war zuletzt noch zu abwartend und somit zögerlich. Ziel ist es eigentlich, sofort Druck auszuüben, aber die Reaktionszeit ist aktuell noch zu lang. Anstatt direkt eine Entscheidung zu treffen, wird gerne abgewartet was der Gegner macht und erst dann angelaufen und in jeder Pressing-Ebene mit verzögerter Folgeaktion im Nachschieben. Hier eine Beispielszene (Bild 9), wo zunächst nach Ballgewinn gegen Dompé abgewartet wurde bis der Gegenspieler den Ball schon weitergespielt hatte und dann Muheim aus der hinteren Reihe mit relativ großem Abstand und ähnlich zögerlich wie seine Mitspieler nachrückt. Hier führt Risikobewusstsein zu höherem Risiko, weil letztlich nur ein intelligentes Abseitspiel von Hadžikadunić den freien Lauf auf den Torwart verhindert.
Schon erwähnt wurde das nicht immer ideale Verteidigen des eigenen Deckungsschatten beim Anlaufverhalten. Besonders aus den 8er-Rollen entstehen immer wieder Möglichkeiten für den Gegner durch das Zentrum zu spielen. Gelingt dies, kann der Gegner zudem relativ leicht in die Taschen des alleinigen HSV-6ers kommen, die strukturell bedingt nicht besetzt werden. Das Verteidigen dieser Halbräume muss eigentlich immer durch das Springen aus der Abwehrkette geschehen. Aber auch hier ist man teilweise zu zögerlich und suboptimal abgestimmt in der Entscheidung, wer letztlich herausspringen soll. Aktuell entstehen die Fehler eher, wenn es keiner tut, womit der Zwischenraum sehr offen sein kann. Dass dabei die Abstimmung zwischen den Ketten auch nicht immer stimmt, weil die vorderen Reihen pressen und die hintere absichert, verschärft das noch etwas. Somit ist es wohl auch nicht ganz ohne Grund, dass Elfadli in den ersten drei Spielen seit dem Trainerwechsel immer mindestens eine gelbe Karte erhalten hat. Denn aus seiner Position muss regelmäßig viel Raum verteidigt werden. Können Pässe dabei nicht antizipiert und abgefangen werden, kommt es hingegen häufiger zu Duellen die als Foul gewertet werden können. Natürlich werden diese Fehler nicht immer gemacht, es sind lediglich Fehler, die tendenziell häufiger auftreten.
Dem können noch zweierlei Aspekte hinzugefügt werden, die weniger Tendenzen sind als relativ klar gegeben sein werden. Zum einen ist das die Verteidigung im tiefen Block mit einem nominellen 10er auf einer der zweiten 6er-Position. Ohne personelle oder strukturelle Veränderungen wird dies als Risikofaktor bleiben. Zweitens hat Dompé die Eigenschaft, anders als Sahiti oder Jatta auf rechts, den Flügel nicht immer in der vollen Tiefe zu verteidigen. Er lässt sich häufiger mal überlaufen, weil er in der Orientierung bereits den Moment nach der Ballzurückgewinnung antizipiert. Wenn Muheim dann selbst in der Kette gebunden wird oder sogar in den Halbraum vorschieben musste, dann ist Schonlau schnell im 1-zu-1-Duell. Er kann das zwar gut wegverteidigen, aber es ist dennoch ein Risiko, besonders wenn es zu Laufduellen kommt.
Fazit
Durch den Trainerwechsel und die damit einhergehenden Veränderungen in den Prinzipien, ist es natürlich verständlich, dass manche Dinge etwas Zeit brauchen, damit alle zusammen den nötigen Mut und das Verständnis entwickeln. Es muss aber auch berücksichtigt werden, dass innerhalb der beschriebenen Prinzipien und Abläufe inhärente Risiken in Kauf genommen werden. Dass es solche Risiken gibt, liegt in der Natur der Sache, egal welche Spielidee verfolgt wird. Somit spricht man beim Fußball auch gerne von einem Fehlersport. Aber gerade deshalb ist es wohl so wichtig (oder im Fall eines Fans, der sowieso keinen Einfluss nehmen kann, interessant), sich diese „Sollbruchstellen“ vor Augen zu führen. Es wird spannend sein zu beobachten, welche dieser Aspekte auch im aktuellen Trainingslager und den kommenden Vorbereitungsspielen beibehalten werden. Wird es strukturelle oder sogar personelle Veränderungen geben und in wieweit sollen gruppentaktische Abläufe auch mal unterschiedlich umgesetzt werden? Bleibt der Tannenbaum oder war dies ein reines Phänomen für die Vorweihnachtszeit? Am wichtigsten wird es aber sein, relativ schnell Klarheit in die eigenen Abläufe zu bekommen und sie nachhaltig mit dem nötigen Mut umzusetzen.