Preview – 28. Spieltag gegen den 1. FC Nürnberg

Trainer: Miroslav Klose

Spielweise: Tiefer Block und Umschalten

Stärken: Flach und breit im Aufbau locken

Player to watch: Yılmaz

Schlüsselduell: Gruber vs. Selke

Fehlende Spieler: Knoche, Castrop, ggf. Tzimas

Bilanz gegen den HSV: 23 Siege – 19 Unentschieden – 46 Niederlagen

Spiel mit dem Ball

Der 1. FC Nürnberg agiert aus einer 3-5-2-Grundordnung, die im tiefen Aufbau auf der ersten Linie sehr flach und breit steht. Die Schienenspieler positionieren sich dabei nur leicht höher und Jander sowie Castrop (bzw. Lubach) stehen auf ähnlicher Höhe mit ihnen. Davor ist zu den Offensivspielern relativ viel Abstand, um direkt in die Spitze spielen zu können. In höheren Zonen rückt der 8er aus dem 6er-Raum auf, wodurch ein 3-1-4-2 oder eine Mittelfeldbox entstehen kann. Zudem verlässt Drexler als rechter Halbverteidiger situativ die Abwehrkette und rückt ins Mittelfeld vor, während auch mal ins letzte Drittel durchläuft. Die bevorzugte Aufbauzone liegt auf der linken Seite, wo Yılmaz mit offenem Körper agiert, um anschließend einen langen Ball entlang der Außenlinie zu spielen oder einen zentralen Spieler anzuspielen, der für Kombinationen zur Verfügung steht. Außerdem ist Yılmaz immer wieder gut darin selbst ins Dribbling zu gehen und den Ball diagonal ins Zentrum zu tragen. Das Spielen-und-Gehen ist hier ebenso kein seltenes Mittel.

Spielweise

Nürnberg setzt im Aufbau darauf, den Gegner zu locken und mit der flachen Struktur breit zu ziehen, um folglich eine Seite zu überladen und im Druck den freien Spieler zu finden der direkt in die Tiefe spielen kann. Ein typisches Muster ist dabei in der Spitze das Ablegen eines langen Balles auf einen nachrückenden Spieler, um so einen anderen in die Tiefe zu schicken. Das wird auch z.T. gut vorbereitet indem der 8er aus einer höheren Position tiefer kommt und so seinen Mitspieler rauszieht und zugleich ein Stürmer höher geht. Dadurch entsteht im 6er-Raum Platz in den lang gespielt werden kann, um anschließend den Ball klatschen zu lassen und in die Tiefe weiterzuleiten. Wird der Druck im Kombinationsspiel zu viel kommt es irgendwann zur Verlagerung, um den gleichen Prozess von neuem zu beginnen oder direkt in den freien Raum in der Breite vorzustoßen. Häufig erfolgt der Ballvortrag über die linke Außenbahn mit Yılmaz und Castrop, wobei im letzten Drittel gezielt Diagonalbälle vor die Abwehrkette gespielt oder dort hineingetragen werden.

Spiel gegen den Ball

Defensiv bleibt Nürnberg in seiner 5-2-1-2-Struktur, die je nach Spielsituation zu einem 5-3-2 werden kann, indem sich einer der Offensivspieler in die Mittelfeldreihe fallen lässt. Gegen den HSV wird Lubach voraussichtlich an der Seite von Jander die Doppelsechs besetzen. In der Regel geht Nürnberg nur beim gegnerischen Torabstoß in ein etwas höheres Angriffspressing, um immer ballnah besonders außen entlang durchzuschieben. Die Restverteidigung mit mindestens drei Verteidigern in der Abwehrkette und zwei Sechsern davor bleibt aber grundsätzlich bestehen. Ansonsten bevorzugt der FCN ein mittleres Pressing und viel sogar einen tieferen Block mit hoher Kompaktheit im Zentrum. Das heißt zugleich, dass einiges auch von einer gut organisierten Boxverteidigung abhängt. Diese wird durch den Ausfall von Knoche aber an Qualität verlieren. Sein Ersatz, Gruber ist selbst Maskenträger und wird versuchen gegen den physisch starken HSV-Zielspieler Selke zu bestehen. Dieses Duell bedeutet für den FCN, dass sie das Stehen im tiefen Block nicht übertreiben sollten.

Unser HSV

Selke ist hoffentlich wieder einsatzbereit und dürfte mit seiner Physis und Kopfballstärke eine entscheidende Rolle gegen Nürnbergs geschwächte Boxverteidigung spielen. Schonlau kehrt voraussichtlich in die Innenverteidigung zurück und ersetzt den verletzten Hadžikadunić, womit Elfadli von der linken auf die rechte Innenverteidigerposition rücken würde. Das könnte sich als vorteilhaft erweisen, da Nürnberg vor allem über die linke Seite von Yılmaz angreift und dort häufig diagonal in den Halbraum zieht oder Pässe zum klatschen reinspielt. Elfadli könnte mit seiner Antizipation und Dynamik hier eine wichtige Rolle im Springen spielen. Zudem wäre es eine Idee, Mikelbrencis auf der rechten Abwehrseite durch Hefti zu ersetzen, da er defensiv stabiler ist und selbst ein gutes Springverhalten aufweist. Sollte Mefferts Verletzung schlimmer aussehen, sind Poręba und Richter Kandidaten für die 6. Reis wird hingegen in höheren Zonen gegen den Ball gebraucht. Dompé ist nach Steuerung hoffentlich wieder einsatzbereit, sonst müsste man auch hier kreativ werden.

Benedikt
Benedikt
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