Preview – 29. Spieltag gegen Eintracht Braunschweig

Trainer: Daniel Scherning

Spielweise: Kompakt und direkt

Stärken: Umschaltspiel

Player to watch: Köhler

Schlüsselduell: Krauße vs. Karabec

Fehlende Spieler: Tauer, Sané, ggf. Gómez

Bilanz gegen den HSV: 20 Siege – 13 Unentschieden – 52 Niederlagen

Spiel mit dem Ball

Braunschweig variiert zwischen einem 3-1- und 2-2-Aufbau was durch Positionsanpassungen vom nominellen Mittelfeldspieler Köhler ermöglicht wird. Zuletzt agierte er zunächst aus der tiefen Position zwischen den Innenverteidigern, wo er lange und oft breite Pässe spielt und pressingresistente Ballzirkulationen ermöglicht. Dabei kommt Tempelmann gerne aus dem höheren Mittelfeld tief und breit, um eine situativ flache 4er-Kette zu bilden. Das lockt das gegnerische Pressing und ermöglicht Verlagerungen auf den ballfernen Innenverteidiger. Später spielte Köhler in Ballbesitz in 2. Reihe und bot Braunschweig so in der seitlichen Überladung eine 4v3-Überzahl. Zugleich erlaubt die höhere Position von Köhler dem 6er Krauße weiter nach vorne zugehen, um nach einem langen Pass besser für zweite Bälle positioniert zu sein und im Zentrum drei Spieler hinter den zwei Stürmern zu haben. Die Schienenspieler stehen in beiden Varianten i.d.R. auf der Ebene com Mittelfeld, wobei der ballnahe anstelle von Tempelmanns Rauskippen auch teils tiefer kommt.

Spielweise

Ihre Spielweise ist stark auf direkte Tiefe ausgerichtet. Das bedeutet der Fokus liegt entweder beim Kontern, langen sowie zweiten Bällen oder breites überladen, um das gegnerische Pressing zu locken. Der direkten Ball folgt dann nach der Verlagerung auf den ballfernen Innenverteidiger oder über den freigespielten ballnahen Innenverteidiger. So wird häufig nach einer kurzen Zirkulation in der Abwehr der lange Ball gesucht. Zielspieler sind dabei typischerweise die beiden Stürmer, wobei einer (zuletzt Polter, aber wohl wieder Szabó) als physisch starker Wandspieler agiert und Tachie eher mit Tempo in die Tiefe starten. Besonders häufig wird der Halbraum angespielt, entweder direkt mit einem langen Ball aus der Halbverteidigerposition oder über den Umweg eines abkippenden Stürmers der klatschen lässt um im Anschluss in die Tiefe zu spielen die wieder Tachie beläuft. Philippe ist dafür von rechts auch eine Option, aber er durfte zuletzt zwei Mal nicht von Beginn spielen und könnte erst später reinkommen. Spiel er von Beginn würde Kaufmann wohl als rechte Schiene spielen.

Spiel gegen den Ball

Sie spielen im Mittelfeldpressing in einer 5-2-3-Struktur, die im tieferen Block zum 5-3-2 wird. Situativ schieben sie auch ins Angriffspressing hoch, besonders wenn der Gegner sich durch einen Rückpass in der Rückwärtsbewegung befindet. Dabei bleibt der 6er, Krauße, tiefer, während Tempelmann zentral höher schiebt und sich Tachie sowie Kaufmann seitlich dazu positionieren. Braunschweig formiert sich dann eher zu einem 5-1-3-1 oder bei Torabstoß auch mal mannorientierter wobei auf letzter Linie immer 5 Spieler sind. Es fällt auf dass Krauße in der 2. Reihe häufig eine tiefere Position einnimmt und das nicht nur im Angriffspressing. Diese Positionierung schafft auf seiner Seite Platz für den gegnerischen 6er, der aufdrehen und den Ball diagonal in den Raum tragen kann. Wenn Krauße diesen Spieler presst, würde Karabec im Rücken von Krauße frei. Im Angriffspressing bleibt Krauße noch tiefer. Damit werden seine Taschen frei. Das bietet  Raum in den sich diagonal von außen oder durch dynamische Rotationen in die Halbräume hereinspielen lässt.

Unser HSV

Es ist gut möglich dass Hadžikadunićs wieder in die Startelf zurückkehrt – sein Tempovorteil gegenüber Schonlau machen ihn gegen Braunschweigs Umschaltspiel eine gute Wahl. Mikelbrencis dürfte erneut starten, da seine defensiven Defizite gegen einen abwartenden Gegner weniger ins Gewicht fallen. In Umschaltmomenten muss er jedoch gute Entscheidungen treffen. Auf der Sechs wird Meffert wohl zurückkehren; sollte er ausfallen, wäre Poręba die Alternative. Für den gelbgesperrten Reis wird voraussichtlich Richter ins zentrale Mittelfeld rücken – vor allem, da er gegen diesen Gegner mit seiner technischen Qualität im Zentrum Vorteile bieten kann. Im Sturm sollte der wieder fitte Selke starten. Seine physische Präsenz könnte gegen einen tiefstehenden Gegner, der im Abwehrzentrum mit einem nominellen Mittelfeldspieler verteidigt, zur Geltung kommen.

Benedikt
Benedikt
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