Preview – 32. Spieltag gegen SV Darmstadt

Trainer: Florian Kohfeldt

Spielweise: Flügellastig und vertikal

Stärken: Tiefenläufe und Hornby als Wandspieler

Player to watch: Corredor

Schlüsselduell: Vukotić vs. Selke

Verletzt fehlen: Brunst, Dreskovic, Zimmermann, Holland, Bader, Will, El Idrissi, Vilhelmsson

Bilanz gegen den HSV: 5 Siege – 7 Unentschieden – 9 Niederlagen

Spiel mit dem Ball

Darmstadt agiert aus einer 4-4-2-Grundordnung, wobei die äußeren Mittelfeldspieler im Ballbesitz sehr hoch stehen und fast auf einer Linie mit den beiden Stürmern Lidberg und Hornby agieren. Der Spielaufbau erfolgt meist in einem 2-2- oder 2-1-System, wobei zwischen Defensiv- und Offensivreihe oft ein großer Raum klafft. Dieser wird gezielt genutzt, um direkte Zuspiele in den linken Halbraum zu spielen, häufig durch den linken Innenverteidiger Vukotić. Hornby dient hier als Zielspieler, der den Ball festmacht und auch gerne verlagert. Im 2-1-Aufbau rückt Nürnberger nach außen, was dem linken Außenverteidiger das hochschieben erlaubt und Corredor kann sich damit auch zentraler orientieren, um den Halbraum zu überlädt. Vukotić verlagert zudem gerne auf den rechten Flügel, wo López Raum zur Tiefenbespielung erhält. Insgesamt meidet Darmstadt das Zentrum, zirkuliert breit und sucht gezielt den direkten Ball in die Tiefe.

Spielweise

Während einer Rückrunde mit bis zu 12 gleichzeitig verletzten Spielern hat Darmstadt ein eher agnostisches Verhältnis mit Ballbesitz entwickelt. In nur 4 der letzten 10 Spielen waren es mehr als 50%. Der Spielaufbau erfolgt häufig über Dreiecke auf den Außenbahnen, jedoch ohne tiefe Anspieloption, sodass die Kombinationen oft nur zirkulieren, anstatt Progression zu erzeugen. Längere oder direkte Bälle sind deshalb ein wiederkehrendes Mittel. Wird Darmstadt erlaubt höher aufzubauen, positionieren sich die Außenverteidiger – insbesondere links – höher, wodurch die äußeren Mittelfeldspielr in den freigewordenen Raum abkippen können. Besonders Corredor zieht von hier auch gern selbst mit dem Ball ins Zentrum oder spielt in diagonal auf Hornby zum festmachen oder klatschen. Rechts will man besonders über Wechselbewegungen von Lidberg und Marseiler in die Tiefe kommen während López eher breit bindet um zentral Raum zu schaffen. Ziel ist stets, durch das Auseinanderziehen der Abwehr Räume zwischen den Ketten zu öffnen.

Spiel gegen den Ball

In tiefen Phasen formieren sie sich mit enger Staffelung der Viererketten, Hornby als zusätzlichem Box-Verteidiger und lediglich Lidberg im Restangriff. Im Mittelfeldpressing bleibt die Grundordnung ein 4-4-2, doch mit Corredor und Marseiler höher positioniert, wodurch Raum im Halbraum entsteht. Diesen könnte der HSV dynamisch bespielen, um z.B. Dompé freizuspielen – besonders, wenn Marseiler auf Muheim rausrückt. Häufig spielt Darmstadt jedoch im Angriffspressing. Hornby läuft dabei gern den Torwart an, was Räume für den gegnerischen Sechser öffnet – entweder direkt oder über einen Dritten wie Muheim. Zudem wird Nürnberger wird teils nach außen gezogen, wenn Corredor den Innenverteidiger anläuft. Dann schwimmt Nürnberger zwischen Rechtsverteidiger und 8er und für Darmstadt entsteht potentiell sogar eine 2v3-Unterzahl. Bueno schiebt auf dieser Seite zudem gerne durch, womit Vukotić häufiger die Breite verteidigen muss. Das öffnet zum einen das Zentrum und nimmt ihn zudem situativ aus der Box in der man Selke besser finden könnte.

Unser HSV

Für das Spiel gegen Darmstadt ist mit einer Rückkehr von Muheim zu rechnen. Auf der rechten Seite dürfte Mikelbrencis den Vorzug vor Hefti erhalten, da er offensiv dynamisch noch mehr in der Tiefe Räume öffnet. Ich bevorzuge aber Hefti, der mit Ball rechts durchaus solide war und gegen den Ball sehr hohe Qualitäten hat, die im Gegenpressing auch im eigenen Offensivspiel wertvoll sind. Im Mittelfeld könnte Pherai den schwächelnden Karabec ersetzen. Pherai bringt mehr Mut und Risko, aber vor allem Tiefgang mit, was besonders gegen Darmstadts teils offenes Zentrum im Angriffspressing von Vorteil sein kann. Im Sturm sollte Selke starten. Er ist gegen Vukotić sowohl bei defensiven Standards als auch bei Luftduellen in Darmstadts Box ein wichtiger Faktor.

Benedikt
Benedikt
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