Preview – 33. Spieltag gegen SSV Ulm 1864

Trainer: Robert Lechleiter

Spielweise: Überladend locken und vertikal

Stärken: Zweikampfintensität

Player to watch: Batista Meier

Schlüsselduell: Strompf vs. Selke

Verletzt fehlen:

Bilanz gegen den HSV: 1 Siege – 1 Unentschieden – 1 Niederlagen

Spiel mit dem Ball

Ulms 3-4-3-Grundformation unterliegt eine Asymmetrie in der Profilverteilung, denn die linke Schiene, Keller, ist eigentlich ein offensiver Flügelspieler und hat somit technische Möglichkeiten die seinem Gegenstück auf der rechten Schiene weniger liegen. Damit wird er auch mehr entlang des gesamten Flügels angespielt als sein Gegenstück auf er rechten Schiene, das häufig erst im letzten Drittel bespielt wird und dabei durch stützende vorderläuft des Halbverteidigers freigespielt wird. Aufgebaut wird zunächst im 3-2, aber gern mit nach links überladenden 6ern, um dabei den Gegner in den ballnahen Raum zu orientieren. Mit zwei Linksfüßen in der Innenverteidigung kommt der öffnende Pass dann entweder von Strompf, der auch gerne andribbelt und dann den rechten 6er anspielt oder von Kolbe, der auch viel direkt diagonal in die Spitze spielt oder auf den rechten Flügel verlagert. Sind sie einmal höher gestaffelt, orientiert sich auch ein 6er offensiver.

Spielweise

In ihrer Linkslastigkeit rotieren sie zunächst geduldig, um dann eine von verschiedenen direkten Lösungen zu wählen. Die ballferne Schiene kann, besonders von Kolbe, gefunden werden, um dabei entstehenden Raum in den Schnittstellend der gegnerischen Abwehrkette durch einfache Stützerläufe zu nutzen. Auch ein gewisser Lockansatz wird genutzt, um in der tiefen Zirkulation viel Raum zwischen den gegnerischen Ketten zu erzeugen, der zugleich von 4-5 sehr hoch stehenden Offensivspielern bei langen Bällen genutzt werden kann. Bei Torabstoß wird auch gerne flach horizontal aufgebaut während viele Spieler die linke Seite überladen. Das ermöglicht in Ansätzen auch Phasen wo sie versuchen sich besonders über Keller und Batista Meier durchzuzocken, aber in der Regel folgt relativ früh ein langer linearer Ball. Telalovic zeichnet sich hier immer wieder durch gut getimtes abkippen, festmachen und weiterleiten aus und Higl ist hier in der Luft ein Faktor, um den Ball z.B. direkt in die Tiefe weiterzuleiten.

Spiel gegen den Ball

Anders als viele erwarten würden, stellen sie sich nicht einfach 90 Minuten tief vor die eigene Box. Ein durchschnittlicher PPDA-Wert von 9,5 über die letzten drei Spiele untermauert das. Im Angriffspressing wird zudem auch viel Mann-gegen-Mann verteidigt, was dem HSV in seinem vor einigen Wochen noch effektiven Rotationsspiel gut liegen würde. In der Zuordnung bleiben die Schienen zumeist tief bei den gegnerischen Flügeln, während die Halbverteidiger auffällig aggressiv auf die 8er vorschieben. Zugleich würde auch ein 6er auf Meffert vorschieben während der andere variabel agiert. Baut der HSV im 3-2 auf könnte situativ auch ein 6er vorschieben. Entstehen Wechselbewegungen im Halbraum vor der Abwehrkette, könnte er in der Kette auch situativ den Raum schließen. Also gibt es zumindest phasenweise die Möglichkeit den großen Raum hinter der Kette zu bespielen, wenn man es schafft über Wechselbewegungen auf letzter Linie Königsdörffer in die Tiefe zu schicken.

Unser HSV

Im kommenden Spiel plant der HSV wohl mit einer improvisierten Innenverteidigung: Poręba, eigentlich im Mittelfeld zuhause, dürfte nach den Ausfällen von Hadžikadunić (verletzt) und Schonlau (gesperrt) dort starten. Entscheidend wird daher auch Selkes Rolle im Sturm, insbesondere wegen seiner Kopfballstärke bei Standards und seiner Bedeutung für die Boxverteidigung. Und auch mit seiner Intensität im Anlaufen sollte er wichtig sein, um das mutige Andribbeln von Strompf zu unterbinden. Zudem sollten die zwei auch bei situativ hohen Bällen auf Selke aufeinander geraten; ein Duell das Strompf normalerweise verlieren sollte. Zudem ist zu erwarten, dass Königsdörffer erneut auf der flexiblen Achterposition beginnt, um mit Tempo und Tiefenläufen hinter Ulms regelmäßig hohe Abwehrkette zu kommen. Auf der rechten Außenbahn könnte wieder Sahiti statt Baldé starten, da er mit seiner Technik besser geeignet scheint, das Pressing Ulms auszuspielen.

Benedikt
Benedikt
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